Angela

Als Frau gibt es viele Erwartungen, die an uns gestellt werden. Als Frau hatte ich selbst viele Erwartungen an mich.

Ich dachte früher, dass Kinder mal einen zentralen Teil meines Lebens spielen würden. Nach der Schule wollte ich so schnell wie möglich mein eigenes Geld verdienen, um selbstständig zu sein. Aber ich hatte zum Glück eine Freundin, die mich überzeugte, dass mich ein Studium in jeder Hinsicht als Person bereichern würde. Mein damaliger Partner dachte, ein Studium sei der perfekte Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen.

Ich ließ ihn und die Frage nach Kindern zurück.

Und dann fühlte es sich nie nach dem richtigen Zeitpunkt an. Die Suche nach einem erfüllenden Beruf blieb wichtiger, die Karriere, meine Freiheit.

Bis ich verstand, dass mein Wunsch nach Kindern gar nicht mein eigener war, sondern nur Eine Erwartung von außem, was das Leben einer Frau zu erfüllen hat.

Und doch fühlt es sich seltsam an. Als fehlte mir etwas, was eine Frau zu haben, zu wünschen hat.

Ich bin keine Frau, die schafft alles zu vereinen: Freunde, Arbeit und Familie. Ich bin auch keine Frau mehr, die Karriere als das Wichtigste betrachet.

Und ich bin froh, dass ich mich von allen Erwartungen frei gemacht habe. Berge zu sehen und sie nicht mehr als Gipfel zu betrachten, die ich bezwingen muss, sondern einfach den Weg zu genießen.

Die Schatten der Erwartungen los gelassen zu haben.

Selbst das Kind zu bleiben, dass neugierig in die Zukunft blickt, was da kommen mag.

Angela